Wir alle nehmen wahr, dass ein Mensch mit dem Äußeren Angela Merkels eine gänzlich andere Bedürfnissituation und Charakterstruktur hat als etwa Angelina Jolie und dass bei beiden wiederum andere Energien in die Verwirklichung drängen als beispielsweise bei Johann Wolfgang von Goethe.
Unbewußt schließen wir unentwegt nicht nur durch den Status und das Verhalten, sondern eben auch durch die physische Erscheinung unserer Mitmenschen auf ihre Wesensmerkmale. Wir haben erlebt, wie es ist, jemanden vor Glück strahlen zu sehen, und wir wissen, dass ein fahler Teint und tiefe Augenschatten auf innere Erschöpfung hinweisen.
Diese Wahrnehmungen bewußt zu machen, sie zu systematisieren und differenzierter auszugestalten, ist das Ziel der Physiognomik. Es gilt nicht Vorurteile zu untermauern, sondern vielmehr den anderen in seinem einmaligen Angebot zu erkennen, zu respektieren und zu würdigen.